Kehrwoche
Gerade im Süden Deutschlands findet sich die unter jungen Leuten oft verhasste Kehrwoche. Leider bleibt dazu nicht mehr zu sagen als: Tut es einfach. Darum kommt ihr nicht herum und ihr erspart euch und eurer WG viel Ärger. Nehmt die Kehrwoche einfach in euren Putzplan auf, so könnt ihr euch damit auch immer abwechseln und jeden einzelnen trifft im Jahr gesehen nicht wirklich viel Arbeit.
Kochen
Kochen dauert und ist kompliziert. Diese Gerüchte halten sich hartnäckig und führen zu einem erhöhten Konsum von Fertigprodukten. Wie ihr günstig und schnell kochen könnt, ohne auf Fertigprodukte zurückgreifen zu müssen, findet ihr unter der Rubrik Das 1x1 des Zusammenlebens.
Kompromiss
Kompromisse sind in einer WG unumgänglich. Jeder hat seine ganz eigenen Vorstellungen vom Zusammenleben. Also: Seid kompromissbereit, sonst kann euer Experiment WG nur schief geben.
Konto
Ein gemeinsames WG-Konto erspart dem Vermieter einen ständigen Strom an Überweisungen, denn ihr könnt die Miete dadurch immer gemeinsam überweisen. Außerdem habt ihr dadurch einen guten Überblick über eure monatlichen Gemeinschaftsausgaben wie für Essen, Bier oder Putzmittel und könnt etwas auf die Seite legen, falls zusätzliche WG-Kosten anfallen, wie beispielsweise die Reparatur der Spülmaschine.
Kostenübersicht
Ohne Moos nix los! Deswegen sind im Folgenden ein Paar geldlastige Begriffe erklärt und mit Beispielrechnungen verdeutlicht.
Die Miete hängt immer stark von der Lage der Wohnung ab. Allgemein gilt, dass zentrumsnahe Wohnungen teurer sind als außerhalb gelegene Wohnungen. Die Faustregel Großstadt=teurer, Kleinstadt=billiger erweist sich vom studentischen Blickwinkel jedoch als nicht ganz korrekt. Bekannt ist, dass Großstädte wie München teuer sind, doch können auch die kleineren Städte mit ihren Preisen zuschlagen. Grund dafür ist, dass die Studenten schließlich eine Wohnung in Uninähe brauchen und somit die Nachfrage meist größer ist als das Angebot. Auch hier macht sich frühes Suchen bezahlt.
Die Preise für ein Zimmer/die Wohnung hängen neben der Lage und Stadt noch von weiteren Faktoren ab. Die Zimmergröße ist ein wichtiges Kriterium und ist selbsterklärend. Größere Zimmer kosten mehr als kleinere. Dazu kommt die Nutzung der Gemeinschaftsräume: In einer 5-er WG teilt man die Kosten für Küche, Bad, Flur, etc. durch 5, in einer 3-er WG lediglich durch 3.
Vor allem bei der Gründung einer neuen WG und dem Abschließen eines Mietvertrages fällt meistens eine Kaution an, die im Normal/Idealfall jedoch beim Beenden des Vertrages inklusive Zinsen rückerstattet wird. Die Kaution liegt in der Regel bei ca. 2-3 Kaltmieten der Wohnung.
Falls ein Makler an der Wohnungsvermittlung beteiligt ist, lässt sich dieser den erfolgreichen Abschluss natürlich entsprechend bezahlen. Dabei darf er nicht mehr als 2 Kaltmonatsmieten inklusive Mehrwertsteuer verlangen. Als sinnvoll erweist es sich, die Provision einfach auf einen gewissen Zeitraum aufzuteilen und anschließen auf die Miete hochzurechnen.
Es stehen 2 verschieden WGs zur Auswahl. Nummer 1 kostet im Monat 300 €; Nummer 2 kostet 200€ plus einmalig Maklerprovision von 1200€. Rechnet man mit einem Jahr Wohndauer kostet Nummer 1: 300 € und Nummer 2: 200+120=320€. Rechnet man jedoch mit 3 Jahren Wohndauer bleibt Nummer 1 gleich und Nummer 2 verändert sich zu 200+40=240€.
Vor lauter Zahlen, Kosten und Fakten sollte man jedoch nicht vergessen, dass man auf der Suche nach einem zukünftigen „zu Hause“ ist. Somit sollte man, wenn man es sich leisten kann, lieber 10 € mehr im Monat bezahlen um in einer Wohnung zu wohnen, in der man sich wohlfühlt, anstatt das Geld zu sparen und sich mit allerlei verschiedenen Dingen rumärgern zu müssen.
Für die Kosten, die das tägliche Leben verursacht, kann man sich ganz gut an den Besoldungen der ehemaligen Zivildienstleistenden orientieren. Es wurde pro Tag veranschlagt:
Beschreibung | Kosten |
---|---|
Frühstück: | 2,20 € |
Mittagessen: | 2,70 € |
Abendessen: | 2,30 € |
Kleidung: | 0,69 € |
Waschen: | 0,49 € |
Wer jetzt skeptisch nachrechnet und zu dem Ergebnis kommt, dass die morgentliche Müslischale mit Schluck Milch niemals 2,20 € kosten kann, der hat natürlich Recht. Doch darf man nie vergessen, dass es auch Tage gibt (bevorzugt Samstag und Sonntag), an denen man etwas üppiger als nur das nötigste Frühstückt.
Deutlich wird dies beim Mittagessen: Wer sich jeden Tag einen Topf Spaghetti mit Pesto kocht, der spart mit den 2,70 € vermutlich noch ein. Wenn man aber einmal in einem Fastfood-Restaurant essen geht, dann wird schnell klar, dass man für 2,70 € kaum satt wird. Letztlich kann man die gesamten 7,20 € für Essen pro Tag ruhig so einplanen und kommt somit in einem durchschnittlichen Monat auf 216 €. Das Kleider- und Waschgeld bezieht sich allerdings nur auf die Abnutzung und nicht auch auf die Neuanschaffung. Beispielrechnung eines „ganz normalen Monats“:
In der folgenden Rechnung wurde ein Monat mit 30 Tagen berechnet.
Beschreibung | Kosten |
---|---|
Essen (Frühstück,Mittag, Abend) | 216 € |
Kleidung und Waschen | 36 € |
Miete | 200-300 € |
Hobby | 15 € |
Abendgestaltung | 50-100 € |
Mobilität | 18 € |
Strom, Wasser, Internet | 50 € |
Gesamt | 585 - 735 € |
Diese Tabelle ist nur beispielhaft und dient der groben Orientierung. Gerade bei dem Punkt „Abendgestaltung“ variieren die Kosten stark. Sei es für den Eintritt in eine Disco und dazu ein passendes Getränk oder aber die neue Grafikkarte und ein dazu passendes Spiel. Wege, das Geld auszugeben, sind leicht gefunden ;) .
Krise
Krisen finden sich in jeder guten Familie. Auch in eurer eigenen WG-Familie bleibt das wahrscheinlich nicht aus. Ein effizientes Mittel, um Krisen zu verhindern oder zu beseitigen, sind regelmäßige WG-Sitzungen. So kann jeder rechtzeitig sagen, was einen stört und man frisst es nicht in sich hinein.
Küche
Die Küche ist in WGs oft Treffpunkt und Gemeinschaftsraum. Gerade darum ist es wichtig, die Küche sauber zu halten, damit sich auch jeder darin wohlfühlen kann. Fühlt sich nämlich jemand (besonders Frauen) nicht wohl in seiner Küche, sorgt das gleich wieder für schlechte Stimmung. Wie ihr eure Küche auch gestalten bzw. dekorieren könnt, dass das Wohlfühlen ganz von alleine kommt, findet ihr in unserer Rubrik Die Wohnung steht - und jetzt?.